Unterstützung Ihres Kindes zu Hause
So können Sie Ihr Kind zu Hause fördern
Bitte schauen Sie sich die Gießkanne des Sprachbaums in den Informationen an:
Bitte achten Sie beim Sprechen mit Ihrem Kind auf Blickkontakt.
Lassen Sie Ihr Kind nicht nachsprechen oder fordern es gar zum Richtigsprechen auf!
Hören Sie Ihrem Kind zu.
Lassen Sie Ihr Kind aussprechen.
Versuchen Sie die Sprache Ihres Kindes anzuregen.
Seien Sie ein Vorbild für Ihr Kind. Sprechen Sie deutlich und verständlich in einer Ausdrucksweise, die Ihr Kind verstehen kann.
Sie sollten Gelegenheiten für Gespräche suchen, z.B. beim Anziehen, Frühstücken, Spielen, Spazieren gehen....
Sprechen Sie dabei aber nicht selbst zu viel. Die Sprache des Kindes soll ja angeregt werden.
Sie können Ihrem Kind abends „Gute-Nacht-Geschichten“ vorlesen. Das Kind lernt so die Sprechmelodie und ist bestimmt von einer schönen Geschichte ganz angetan.
Sie können mit Ihrem Kind Bilderbücher anschauen, z.B. Bob der Baumeister. Spielen Sie danach dann mit Ihrem Kind und zeigen ihm, wie z.B. ein Hammer, der auf einem Bild abgebildet war, in Wirklichkeit aussieht und was man damit machen kann.
Sie können mit Ihrem Kind Reime und Verse sprechen, auch Sprechzeichnen ist überaus günstig, da das Kind so u.a. die Silbe als Sprecheinheit kennen lernt. (Über Sprechzeichnen gibt es Bücher. Beim Sprechzeichnen wird zum gesprochenen Reim mit dem Finger eine zum Reim passende Linie/Figur abgefahren).
Sie können Memory spielen und bei jedem Bild, das Sie umdrehen, aussprechen, was Sie darauf sehen, so hört Ihr Kind Begriffe sehr häufig und muss diese auch selbst sehr häufig aussprechen.
Auch der Akkusativ lässt sich so lernen, wenn jeder, nachdem er ein Bild aufgedeckt hat, sagt: Ich habe z.B. „den“ Fisch und „die“ Katze aufgedeckt.
Sie können Hörratespiele mit Ihrem Kind machen. Z.B. nehmen Sie einen Knackfrosch, ein Glöckchen und eine kleine Trommel. Das Kind dreht sich herum und Sie spielen eines der Instrumente. Das Kind muss raten, welches Instrument Sie gespielt haben. Dann können Sie dieses Spiel durch mehr Instrumente erweitern, auch solche, die schwieriger voneinander zu unterscheiden sind oder aber mehrere Instrumente nacheinander spielen, die dann vom Kind auch in der richtigen Reihenfolge benannt oder gezeigt werden müssen.
ABER! Sie müssen natürlich auch raten. Solche Spiele sollten immer abwechselnd gespielt werden, mal müssen Sie raten, mal Ihr Kind!
Bei diesem Spiel lernt Ihr Kind gut hinzuhören, sich zu konzentrieren und auf Unterschiede zu achten. Diese Erfahrungen kann es dann auch auf Sprachlaute anwenden.
Sie können mit Ihrem Kind „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ spielen. Auf diese Weise lernt Ihr Kind genau hinzusehen und für Einzelheiten aufmerksam zu werden.
Sie können „Ich packe meinen Koffer“ spielen, so erweitert Ihr Kind seine Speicherkapazitäten (Gedächtnis) und entwickelt Strategien, wie es sich Begriffe besser merken kann, z.B. indem es sich sie bildhaft vorstellt.
Sie können Steckspiele machen und Perlenketten herstellen. Sie wissen ja, die Schulung der Fingerspitzen schult gleichzeitig die Beweglichkeit der Zungenspitze.
Sie können mit Ihrem Kind malen, Sachen ausschneiden und Lego zusammenbauen. Aber lassen Sie es auch Ihr Kind tun, egal wie ungeschickt das aussieht.
Sie können z.B. auch draußen spielen mit dem Ball, Sackhüpfen oder Eierlaufen machen.
Sie können im Wald spazieren gehen und eine „Lauschpause“ einlegen. Wer hört was?
Sie können Blätter sammeln und diese zu Hause in ein Heft kleben und darunter schreiben, von welchem Baum das jeweilige Blatt stammt.
Wenn Sie in einem Kindertheater oder Kino waren, sprechen Sie nachher mit Ihrem Kind darüber, versuchen Sie sich gegenseitig das Stück nochmals aus der Erinnerung nachzuerzählen. Wer hat mitgespielt? Wer fand was am lustigsten? Hat Ihrem Kind das Stück gefallen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Wenn Sie Kochen, Backen, Handwerken o.ä. erklären Sie Ihrem Kind, was Sie da tun und lassen sie es, wenn möglich, mitmachen.
Aber:
Ihr Kind braucht Ruhepausen. Gerade ein Kind mit Sprachentwicklungsstörungen braucht diese Pausen dringend und vor allem die Bestätigung Ihrerseits, dass es, so wie es ist, OK ist.
Machen Sie nicht aus jeder Situation eine Lernsituation für Ihr Kind. Wenn Ihr Kind mal einen Fehler macht, formulieren Sie das Gesprochene ein wenig um und wiederholen es, so dass Ihr Kind noch einmal hört, wie es richtig heißen muss, z.B. sagt Ihr Kind: Ich geh in den Teller“, dann sagen sie z.B.: „OK, dann geh mal in den Keller“.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kind/Kindern viel Spaß beim Spielen.
Ihre Ellen Jobski-Haas
- Logopädin -
Praxis-Tel.: 06542/9016790